Sylvia Köchl liest aus ihrem Buch »Das Bedürfnis nach gerechter Sühne. « Wege von »Berufsverbrecherinnen« in das Konzentrationslager Ravensbrück. Sie legt dabei den Fokus auf Leerstellen im Gedenken und Kontinuitäten der Ausgrenzung.

„Die Nazis träumten von einer verbrechensfreien Gesellschaft. Sie zogen Ideen und Dis­kur­se rechtsextremer Kriminalisten heran und konzipierten die »vorbeugende Ver­bre­chens­­bekämpfung«. Sie wollten also Ver­brechen »be­kämp­fen«, bevor sie über­haupt geschahen. Men­schen wurden als »Berufs­ver­bre­che­rIn­nen« klassi­fiziert und in »Vorbeugungs­haft« genommen, das heißt, in einem Kon­zen­tra­tions­lager interniert und mit dem »grünen Win­­kel« gekennzeichnet.
Dieses Buch erzählt die Geschichten von acht »Berufsverbrecherinnen« – vorbestrafte Abtreiberinnen und Diebinnen aus Österreich, die ins Frauen-KZ Ravensbrück deportiert wurden.
Über diese KZ-Häftlingsgruppe ist bis heute fast nichts bekannt, und von den Opfern existieren keinerlei Selbstzeugnisse. Anhand von Gerichtsakten rekonstruiert Sylvia Köchl die Biografien und arbeitet ein bisher unbekanntes Kapitel der NS-Geschichte auf.“ (http://www.mandelbaum.de/books/764/7683)

DATUM: 19. Juni

UHRZEIT: 20:00

ORT: Hörsaalgebäude